„Frohe Ostern wünscht Euer Weihnachtsmann“

Wie meine Schwiegermutter heute mehr oder weniger fassungslos feststellt, wird man ab sofort in den Werbebeilagen der Wuppertaler Tageszeitung mit den Worten „Wir wünschen frohe Ostern!“ begrüßt. Alles klar, jetzt wissen es auch die, die ihren Weihnachtsbaum eine Woche nach Weihnachten noch nicht der städtischen Müllabfuhr zur Abholung bereit aus dem warmen gemütlichen Wohnzimmer auf die inzwischen -10 Grad kalte und zugeschneite Straße geschmissen haben, dass es mit den weihnachtlichen Feiertagen gelaufen ist. Vorbei der Einkaufsstress in letzter Minute, dem hin und her hetzen zwischen Familie und Freunden, die alle einen Anspruch auf Deine Gesellschaft erheben, weil ja Weihnachten ist, endlich ein Ende mit dem Finden des richtigen Geschenks, Schluss mit den lange eingeübten und im Moment der Bescherung angewanden authentisch anmutenden Ausrufen wie „och, das ist ja eine nette Idee“ und „wow, das habe ich mir schon immer gewünscht“ oder „ja, also…das habe ich zwar schon 4 mal, aber noch nicht in dieser besonders tollen Farbe…DANKE!“ Nun muss man sich mit ganz neuen Aufgaben befassen: Wo verstecke ich die Eier, mache ich meinem Liebsten ein erotisches Osternest, wollen meine Kinder wirklich noch Schokohasen in Alufolie oder doch lieber ein neues Spiel für ihren Gameboy im Garten finden? Und wo verdammt noch mal habe ich die bunte Ostereier-Lichterkette für den Eichkätzchen-Strauch hin getan?

Rückblickend muss ich sagen, war Weihnachten recht entspannt. Im Jahr 2009 habe ich gänzlich auf advents- und weihnachtstypische Dekorationen in meiner Wohnung verzichtet. Das hat den ganz großen Vorteil, dass ich mich so kurz vor Ostern auch nicht mit deren stressiger Entsorgung beschäftigen muss. Gut gemacht! Einkaufen musste ich auch nichts (hätte sich für meine Magen-Darm-Grippe eh nicht gelohnt). Es folgte: Am 22.12. ein vorgezogenes Familien-Weihnachtsessen (jedenfalls ein paar der Familie), Heilig Abend 24.12. eine weitere Einladung zum Weihnachtsessen angenommen , zu der ich zum Nachtisch meinen neu erworbenen Schokobrunnen inkl. Obstvielfalt beisteuerte, am 25.12. Einladung bei der einen Mutter genossen, am 26.12. Weihnachten mit einer Einladung bei der anderen Mutter (okay, kein Essen, aber dafür Kaffee und Kekse) abgeschlossen . Auch gut gemacht!

Ich bin gespannt, wie das nächste Weihnachtsfest im Winter 2010 läuft. Ich schätze, dass ich mich dann ab Mai, wenn Ostern abgehakt werden kann, so langsam mal damit beschäftigen werde, ob und falls ja, welche Geschenke ich machen möchte, wer mit wem welche Einladung organisiert? Ob ich vielleicht mal was koche oder einfach mal wegfahre und gar nicht Zuhause bin? Wie auch immer, ich wünsche mir schon jetzt, dass ich mich mit meiner Familie und meinen Freunden zusammen setzen und das Jahr gemeinsam beenden kann. Denn egal, welcher (Feier-)Tag gerade ist, Freunde und Familie sind die Würze des Lebens. Schon mal Brühe ohne Salz probiert?


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