Teens-Tour mit dem Fanprojekt Wuppertal – in 5 Sätzen
Mal ganz abgesehen davon, dass der Wecker um 5:00 Uhr los bimmelt, damit wir um 7 Uhr in Vohwinkel bei der Metzgerei die vorbestellten Frikadellen abholen können

und um dann eine halbe Stunde später beim Bäcker (ab Werk) die vorbestellten Brötchen einzusammeln und dann mit Sack und Pack durch Schneeverwehungen bei gefühlten -10°C zum Stadion Zoo zu fahren, wo wir uns um 7:45 Uhr mit den ca. 20 Teens und Olaf, dem Busfahrer unseres Tour-Busses verabredet haben

stieg meine Stimmung schlagartig an, als sich hinter uns endlich die Bustüre schloss, die Kinder alle Platz genommen hatten, Frikadellen, Brötchen, Getränke und Fahnen hinter der Gepäckklappe verstaut waren und die wohlig warme Heizungsluft meine eingefrorenen Hände auftaute.
300 km Fahrt gen Süden trennen nun das Fanprojekt, die pädagogische Hilfskraft
, 20 Teens, 70 Frikadellen mit dazugehörigen 70 Brötchen, Curry- und Gewürz-Ketchup und 2 Busfahrer von unserem Zielort Sandhausen (für die, die diesen Ort nicht kennen. Er liegt neben Nußloch), in dem heute die Partie des Drittlegisten Wuppertaler SV gegen SV Sandhausen, zu der ca. 1350 Zuschauer erscheinen werden
, um mit Spannung zu verfolgen, ob die Süddeutschen es diesmal schaffen würden, einen Sieg ihr eigen nennen zu dürfen, zumal die Chancen nach dem „zu-viel-foul-bedingten“ Verlust des Wuppertaler Torjägers Heinzmann in der 69. Minute vermeintlich gut standen.
Nach einer Stärkung am Bus mit Hilfe unsere Proviants stellen wir fest: 1,80m große Fahnen sind für Teens im Stadion in Sandhausen verboten, auch 14-jährige Mädchen gehen immer zusammen auf die Toilette, der Ball ist rund, die Ultras laut, kunterbunt und proud grölen die Teens, was das Lungenvolumen so hergibt, bis die Fangesänge der gegnerischen Mannschaft
in unserer Fankurve nicht mehr zu hören sind und wer von den gegnerischen Fans noch mutig sein Fähnlein schwingt wird von unserem Tobi eines besseren belehrt, der auch bei inzwischen gefühlten -20°C den 2m-Fahnenmast mit bergischem Löwenmotiv kraftvoll von links nach rechts durch den verschneiten und inzwischen doch recht unangenehm eisigen und kräftigen Wind schwenkt
, bis schlussendlich das Spiel mit einem ausgeglichenen 1:1 Ergebnis pünktlich auf die 90. Minute abgepfiffen wird und wir uns nach Abzug der sonstigen Fangemeinschaften
alle gemeinsam wieder auf den Rückweg zum Bus machen, in dem unser Busfahrer schon mit Freude und, was viel wichtiger ist, mit warm gelaufener Heizung, auf uns wartet.
Auch wenn sich allgemeine Müdigkeit zeigt, lassen sich einige der begeisterten Teens nicht davon abhalten, div. WSV-Fansongs unter Anleitung des Fanprojekts lautstark und scheinbar nicht endend durch den Bus zu schreien
, während unser Busfahrer, selbst bekennender Fußballfan, mit einem Grinsen im Gesicht, den ca. 10,40 m langen Kollos über die Autobahn lenkt, ich feststellen muss, dass die Kopfhörer von meinem MP3-Player ideal als Ohrstöpsel einsetzbar sind, einige Mädchen den Platz wechseln und versuchen, das Traumland zu erreichen und mir schlagartig bewusst wird, dass ich inzwischen 12 Std. auf den Beinen bin, mir schlecht ist von den ganzen Frikadellen mit Gewürzketchup und meine Füße auch nach 1 Std. im warmen Bus mir immer noch klar machen, dass sie den Kampf gegen die Kälte im Stadion definitiv verloren haben und ich eigentlich doch nur noch froh bin, wenn endlich das Gewinnspiel für die Teens, die DVD mit Mittermeier-Comedy auf dem Bus-eigenen TV und das Aufpassen, dass nicht ständig einer im Bus hin und her läuft zu Ende gehen.
Es ist inzwischen 20 Uhr und unser Bus erreicht den Ausgangspunkt am Stadion Zoo, wo auch schon zahlreiche Eltern freudig ihre Kinder in Empfang nehmen und sich dafür bedanken, dass alles so prima geklappt hat, während das Fanprojekt und ich das restliche Essen, die Getränke, die Snacks und sonstige Utensilien in das eigene Auto verladen, uns von unserem tollen Busfahrer verabschieden und selbst endlich den Heimweg antreten dürfen, um schließlich völlig erschöpft und durchgefroren in einen komaartigen Tiefschlaf zu fallen, der uns doch tatsächlich beinahe 12 Stunden süße Träume beschert, in denen es darum geht, der Wecker um 5 Uhr losgebimmelt hat, damit wir um 7 Uhr in Vohwinkel bei der Metzgerei die vorbestellten Frikadellen abholen können und….
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- Published:
- 28.11.08 / 8pm
- Category:
- cultura

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