Karneval in Arenal

    Abflug 

FREITAG: Mit Masken, Schminke und Motto Shirt im Gepäck starten wir am Flughafen Düsseldorf  Richtung Palma de Mallorca. Nachdem der ursprüngliche 5:30 Uhr Flug zweimal von der Fluggesellschaft verschoben wurde und schlussendlich um 17:45 Uhr losging sind wir froh, als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben. Auf Mallorca toben Sturmböen mit 80-100 km/h. Der Pilot hat Schwierigkeiten mit der Landung, so dass sich auch die  flugroutinierten Menschen ab und zu einen lauten Aufschrei nicht verkneifen konnten. Ich habe ca. 20 Minuten lang meine ganz persönliche Nahtot-Erfahrung.

Mit dem Bustransfer kommen wir dann gegen 20 Uhr endlich am Hotel an. Nachdem wir unsere Taschen im Zimmer der 8. Etage abgestellt hatten, ein tolle Aussicht würdigen,

Aussicht 

müssen wir sofort wieder runter in die Etage 1, wo wir zum Glück noch schnell einen kleinen Tisch zugewiesen bekommen und uns binnen 10 verbleibender Minuten diverses Essen einverleiben.  Erstaunlich, wie viel man auch unzerkaut herunter schlingen kann.

 

Nach dem Essen ist dann erst mal durchatmen angesagt, zumindest soweit das mit vollem gestressten Magen möglich ist. Auf dem Zimmer verteilen wir den Kofferinhalt gleichmäßig im Raum, machen uns kurz frisch, ziehen uns dick an, nehmen die gläsernen Zahnputzbecher mit, gehen zur Bar, senken mit unserer Anwesenheit das Durchschnittsalter auf 60, lernen eine Polin mit ihrem schwäbischen Mann kennen, erleben ein Flamenco-Trio auf der Tanzfläche, lassen uns eine Flasche Wein geben und machen uns auf, Richtung Strand. Es ist dunkel, der Wind peitscht uns um die Ohren, der Sand wirbelt umher. Man versteht vor Getöse kaum ein Wort. Wir retten uns auf einen Hochsitz der Rettungsschwimmer und trinken erst mal einen Schluck des köstlichen 2012er RIOJA.

CIMG0678 Strand im Sturm CIMG0682 

Als der Turm vor Wind umzukippen droht, steigen wir wieder herunter und besuchen die Schinkenstraße. Der Megapark eröffnet erst am 28.03., der Bierkönig ist menschenleer, das Oberbayern geschlossen. Schwarzhändler wollen uns neonfarbene Plastikuhren und Stofftierköpfe auf bunten Spiralen anbieten. Wir flüchten vor Sturm, Kälte und fliegenden Händlern zurück ins Hotel.

        

SAMSTAG: Der Wind ist immer noch stark, der Himmel bewölkt, aber es regnet nicht mehr. Zeit für einen ausgedehnten Strandpromenade-Spaziergang

Promenade  CIMG0689

Wir entdecken das Casablanca. Hier stehen doch tatsächlich schon mittags kostümierte Feierwütige, schunkeln, singen und trinken. Wir sind erleichtert – ist ja doch was los. Hier werden wir heute Abend mit feiern. Schnell noch im Supermarkt Chips und Wein gekauft und zurück zum Hotel. Wir genießen das 100m lange umfangreiche und leckere Abendbuffet.  An der Bar noch schnell 2 Flaschen Wein abgeholt und wieder auf’s Zimmer. Duschen, umziehen, Party!!!

Als wir kurz vor dem Casablanca stehen sehen wir bereits aus der Entfernung, wie einer der Angestellten die Schilder rein holt. Der Laden ist leer, keiner mehr da. Kein feiern, kein Karneval, keine Stimmung, gähnende Leere. Geschockt und ausgebremst machen wir noch einen Abstecher durch die Schinkenstr. Auch hier kein anderes Bild. Kein Mensch, keine Party, nix. Es fängt an zu regnen. Wir gehen zurück zum Hotel, beschließen uns an der Bar zu betrinken. Gesagt getan, zwei Flaschen Wein später ist die Stimmung gerettet. Wir setzen uns in den (natürlich leeren) Wintergarten und machen uns über einen bayrischen Gast lustig, der versucht, uns in ein Gespräch zu verwickeln. Na dann – Wuppdika!

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SONNTAG: Strahlender Sonnenschein und ein wundervoller wolkenfreier Ausblick auf El Arenal präsentiert sich an unserem Abreisetag.

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Der Wind hat nachgelassen. Die Temperaturen liegen um die 18 Grad. Nach ausgedehnter Dusche und Frühstücksbuffet, Räumung des Zimmers und Unterbringung der Koffer im Konferenzraum des Hotels, machen wir uns auf Richtung Pool. Erst mal in die Sonne knallen und chillen. 10 Minuten später spüre ich, wie sich die UV-Strahlung in meine Winterhaut  einbrennt. Ich halte es nicht mehr aus. Wir müssen Sonnencreme laufen. Also auf zur Strandpromenade. In 3 Geschäften finden wir Sonnensprays. Die Preise schwanken zwischen 12 und 18 Euro!!! Ich spreche hier nicht von Sun Age Control Mature Skin SPF50 Sonnenfluid der Marke Lancaster. Nein, einheimische Produkte mit LSF20. Ich beiße in den sauren Apfel und reibe mir eine auf 8 Euro runter gehandelte Sonnencreme auf die bereits gerötete Haut. Jetzt ein ausgedehntes Strandnickerchen.

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2 Stunden später zieht sich die Wolkendecke wieder zu. Es wird merklich kühler. Wir gehen zurück zum Hotel, streifen noch einen kleinen Laden, um dort Sal de mer, Postkarten und 2 Äpfel zu kaufen, legen uns schließlich wieder an den Pool und warten, dass die Zeit rum geht. Als wir frieren und die Lust auf etwas Heißes immer größer wird, beschließen wir, an der Strandpromenade ein Stück Kuchen und heißen Kaffee zu genießen.

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Mit schönem Blick und vollem Bauch wieder zurück zum Hotel. In 2 Stunden kommt der Bus- Wir setzen uns hier nochmal an einen Tisch am Wintergarten, genießen die Sonne und die Aussicht – Wehmut kommt auf.

Wehmut

Dann werden wir abgeholt. Der Bus hat ca. 25 Minuten Verspätung. Wir haben noch genug Zeit, uns am Flughafen für 4,90 einen eingetrockneten Cheeseburger zu holen, sind von der Sonne, dem Meer und dem Wind sehr erschöpft, wollen eigentlich gart nicht zurück, freuen uns aber doch ein wenig auf unsere Männer (einschließlich Kater). Der Flug ist pünktlich. 2 Stunden später sind wir Düsseldorf. Wenn uns nun jemand fragt „Na, wie war’s? Ordentlich gefeiert?“ und wir antworten ehrlich, dann stellen wir fest:

Das glaubt uns keiner!


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